Der Eurasier

 

 

 

Der Eurasier ist die jüngste vom Verband für das Deutsche Hundewesen e. V. (VDH)und Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannte Züchtung eines Rassehundes.Die Ausgangsrassen waren der Deutsche Wolfsspitz und der Chow-Chow. Herr Julius Wipfelversuchte aus diesen sehr alten Hunderassen einen Hund nach seinen Vorstellungen zu züchten. Dieser Hund sollte dem Ur-Hund nahe kommen und eine hohe Anpassungsfähigkeit haben. In seiner Ursprünglichkeit und seinem sozialem Verhalten sollte er dem Wolf sehr ähnlich sein. Herr Wipfel kam zu der Ansicht, das eine Kreuzung dieser Rassen dem wohlentsprechen. Da sich weitere Interessenten  fanden, sollte aus den ersten Zuchtversuchen eine neue, eigene Rasse werden.

 

Der erste Wurf fiel 1960. Die neue Rasse wurde zunächst Wolf-Chow genannt. Man hatte es sich zum Zuchtziel gemacht einen großspitzartigen Familienhund mit gesundem und natürlichem Körper, mit attraktivem und respektablem Aussehen zu züchten. Ursprünglich und unverzüchtet sollte er sein. Später (1970) wurde eine dritte Rasse mit eingezüchtet. Der Samojede (auch als lächelnder Hund bezeichnet). Er dient in seiner Heimat (Sibirien) als Hüte-, Schlitten-, und Schutzhund.

 

Aus diesen drei selbständigen Hunderassen  wurde versucht, im laufe der Zucht, die guten Eigenschaften der Stammrassen zu übernehmen. Diese wurden „Wolf-Chow-Polarhund“genannt. Später wurde die Rasse in Eurasier umbenannt. Entsprechend seiner Herkunft aus Europa und Asien.



                                

 

Der Eurasier und seine Zucht:

 

Die Eurasier wird in reiner Hobbyzucht gezüchtet. Bei der Zucht wird sehr auf die Gesunderhaltung der Rasse geachtet. Nur gesunde und dem Rassestandart entsprechende Rüden und Hündinnen werden zur Zucht zugelassen.  Die Zuchtzulassung erfolgt zunächst nur für zwei Würfe bzw. für zwei Deckakte beim Rüden. Man achtet darauf, das die Zuchthündin lange Ruhepausen zwischen den Würfen hat und erst wieder zur Zucht zugelassen wird, wenn die Welpen aus einem vorhergehenden Wurf auf Erbfehler (z. B. HD) untersucht worden sind.

 

Somit wird ausgeschlossen, dass sich Erbfehler auf die Nachkommen weitervererben. Das hatte bei anderen Rassehunden zur Überzüchtungen geführt. Bestimmte Erberkrankungen werden mit Hilfe eines wissenschaftlichen Untersuchungsprogramms, das von der Universität in Kopenhagen (z. Zt. noch kostenlos) durchgeführt wird, intensiv beobachtet.

 

 Bei der Zucht wird besonders darauf geachtet, dass die Welpen in den acht Wochen, die sie beim Züchter aufwachsen, mit der Umwelt und dem Menschen behutsam vertraut bemacht werden. In der Regel sind die Welpen dann bei der Abgabe an den zukünftigen Eurasierbesitzer auch schon „stubenrein“.  Eine Abgabe der Welpen erfolgt meistens im Alter von acht Wochen. In den anschließenden Wochen, der so frühestens genannten Prägephase, wird das spätere Verhalten des Welpen zu seiner Umwelt und seinen Artgenossen geprägt.  Eine  ungemein wichtige Zeit für die Bindung des Welpen an seinen neuen Besitzer und dessen Familie. Jeder Welpe sollte täglich ausreichend Kontakt zu seinen Artgenossen haben.

 

Ein Welpen-Spielkreis oder eine Hundeschule (Welpenspielstunde). Er sollte aber auch Kontakt zu älteren Hunden haben. Wenn ein Welpe während dieser Phase lernt sich artgerecht unter seines Gleichen zu bewegen, wird er nie Schwierigkeiten mit anderen Hunden haben, es sei denn, dass bei den anderen Hunden Verhaltensstörungen vorliegen.

 

Keinesfalls sollte der Welpe auf den Arm genommen werden, wenn ein Hund im Gegenverkehr auf ihn zukommt.  Dieses Verhalten kann man leider immer wieder bei Besitzern kleinerer Rassen sehen. Damit wird das Erlernen des richtigen Sozialverhaltens und der Kontakt zu den Artgenossen unterbunden und es sind im doppelten Sinne (A)arme-arme Hunde.

 

 Die Eurasierwelpen werden über die Welpenvermittlung des Vereins an Interessenten vermittelt. Es wird darauf geachtet, dass seine zukünftigen Besitzer auch für eine der Rasse entsprechenden, artgerechten Haltung (keine Zwinger oder Anbindehaltung) sorgen können.

 

Auch ältere Eurasier werden über die Vereine vermittelt, z. B. Scheidungswaisen oder bei schwerwiegenden Erkrankungen des Halters. Wenn ein Hund nach ein paar Jahren abgegeben werden muss, greift immer ein vertragliches Vorkaufsrecht des Züchters ein. So gibt es keine Eurasier aus den Vereinen im Tierheim.

 

 Wer mehr über die Entstehung der Rasse und der heutigen Zucht der Eurasier wissen will, sollte das Buch  Eurasier heute  von Frau Annelie Feder erwerben.

 

 
Eurasier heute

 

Kynos Verlag

 

ISBN 3-929545-77-2

 

 


                                                

Rassestandard für den Eurasier:

 

 

 

Zugehörigkeit: Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp

 

Ursprungsland: Deutschland

 

Verwendung: Begleithund

 

 

 

Der Eurasier ist ein harmonisch aufgebauter, mittelgroßer, spitzartiger Hund mit Stehohren;

 

In verschiedenen  Farbschlägen; mit einer Haarlänge, die die Proportionen des Körpers noch gut erkennen läßt; mittelschwerer Knochenbau.

 

 Der Eurasier ist selbstbewusst, ruhig, ausgeglichen mit einer hohen Reizschwelle, wach- und aufmerksam, ohne lautfreudig zu sein; mit stark ausgeprägter Bindung an seine Familie; Fremden gegenüber zurückhaltend, ohne agressiv zu sein; kein starker Jagdtrieb.

 

 Zur vollen Ausbildung dieser Merkmale braucht der Eurasier ständigen, engen häuslichen Kontakt zu seiner Familie und eine verständnisvolle, jedoch konsequente Erziehung.

 

 Der Eurasier hat am ganzen Körper dichte Unterwolle und mittellanges. Lose anliegendes Grannhaar; Fang, Gesicht und Ohren und Vorderseite der Läufe kurzhaarig; Rute, Rückseite der Läufe (Fahnen) und Hinterläufe (Hosen) mit langen Haaren besetzt. Behaarung am Hals nur mäßig länger als am Körper;  keine Mähne bildend.

 

 Alle Farbkombinationen sind zugelassen, ausgenommen reinweiß, weiß gescheckt und leberfarbig.

 

 

 

Größe und Gewicht:                 Rüde:               52 –60 cm       /           23 – 32 kg

 

                                               Hündinnen        48 –56 cm       /           18 – 26 kg

 

 

 

Vollständiger Rassestandard:  (FCI-Standard Nr. 291 / 16.06.1999 / D)